Förderkennzeichen: | 01GM1908E |
Fördersumme: | 685.338 EUR |
Förderzeitraum: | 2019 - 2024 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Christian Geis |
Adresse: |
Universitätsklinikum Jena - Klinik für Neurologie Am Klinikum 1 07747 Jena |
Das Teilprojekt TP7 (GENERATE-BOOST) ist eine prospektive Plazebo-kontrollierte, doppelblinde und multizentrische Studie mit dem Ziel, die Sicherheit und Effektivität einer zusätzlichen Gabe des Proteasom-Inhibitors Bortezomib bei Patienten mit schwerwiegender autoimmuner Enzephalitis zu überprüfen. Patienten sind durch diese potenziell auch tödlich verlaufenden Erkrankungen oftmals schwer betroffen. Ein signifikanter Anteil der Patienten leidet an Defektzuständen, wie Gedächtnisstörungen, Schlafstörungen oder Wesensveränderungen. Die bekannteste und häufigste Unterform ist die NMDAR-Enzephalitis, die ein charakteristisches klinisches Bild zeigt, das von psychotischen Symptomen über epileptische Anfälle bis hin zu Bewegungsstörungen und Koma mit Atemdepression gekennzeichnet ist. Eine schnelle Immuntherapie ist notwendig und wird zumeist mit Plasmaphereseverfahren und Kortisonpräparaten (sogenannte "first-line" Therapie) und B-Zell-Depletion mit Rituximab und/oder Cyclophosphamid (sogenannte "second-line" Therapie) durchgeführt. Trotzdem ist das Therapieansprechen oft verzögert, was wahrscheinlich dadurch begründet ist, dass die Antikörper-produzierenden Plasmazellen durch diese Therapie nicht tangiert werden. Bortezomib ist ein Proteasom-Inhibitor und wirkt deshalb bevorzugt auf Zellen mit hoher Proteinsynthese (vor allem Plasmazellen) und führt in diesen Zellen zum Zelltod. In einer ersten kleinen Fallserie wurde das therapeutische Potenzial von Bortezomib bei schwerwiegenden und therapierefraktären Fällen von NMDAR-Enzephalitis beschrieben.