Förderkennzeichen: | 01GM2207D |
Fördersumme: | 240.972 EUR |
Förderzeitraum: | 2023 - 2026 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Jan-Henning Klusmann |
Adresse: |
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, FB 16 Medizin und Klinikum, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Theodor-Stern-Kai 7 60596 Frankfurt am Main |
In den letzten Jahrzehnten wurden zahlreiche angeborene und vererbbare Genveränderungen beschrieben, die mit einem Risiko für das Auftreten myeloischer Neoplasien im Laufe des Lebens verbunden sind (Leukämie-Prädisposition). Manche dieser Mutationen führen nicht nur zu einer Leukämie-Prädisposition, sondern können auch mit anderen körperlichen Auffälligkeiten verbunden sein (z. B. das GATA2-Syndrom, Noonan-Syndrom oder Down Syndrom). Experten aus Freiburg, Tübingen, Hannover, Frankfurt, Düsseldorf und Erlangen haben sich zum MyPred Konsortium zusammengeschlossen um die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Prädispositionssyndromen für myeloische Neoplasien zu verbessern und für diese Patientengruppe den Weg zur Präzisionsmedizin zu ebnen. Verschiedene unbeantwortete Fragestellungen werden in zehn Grundlagen-, Translations- und patientenorientierten Forschungsprojekten bearbeitet. Das Vorhaben in Frankfurt hat zum Ziel, eine Strategie zur Differenzierung von (prä-)leukämischen Blasten zu entwickeln, um das Fortschreiten einer Präleukämie zu einer manifesten Leukämie zu verhindern. Bei etwa 5 bis 10 % der Kinder mit Down-Syndrom wird eine vorübergehende anomale Myelopoese diagnostiziert, eine lebensbedrohliche Erkrankung mit hohem Progressionsrisiko zu myeloischer Leukämie. Dabei spielt ARID3A – ein megakaryozytärer Transkriptionsfaktor – eine Schlüsselrolle. Daher wird die Entwicklung von ARID3A-zentrierten therapeutischen Konzepten angestrebt. Dazu werden 1) CRISPR-Cas9-Differenzierungsscreens gekoppelt mit Genexpressions-basierten Screens durchgeführt, um Medikamente zu identifizieren, die entweder ARID3A wiederherstellen oder die Wirkung der ARID3A-Wiederherstellung nachahmen. Vielversprechende Medikamente werden molekular und biochemisch charakterisiert und 2) in vitro und 3) in vivo getestet. Dadurch sollen Wirkstoffkandidaten für die Entwicklung von Therapien zur Überwindung der leukämischen Differenzierungsblockade identifiziert werden.