Förderkennzeichen: | 01GM2204C |
Fördersumme: | 941.514 EUR |
Förderzeitraum: | 2023 - 2026 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Tobias Cantz |
Adresse: |
Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie Carl-Neuberg-Str. 1 30625 Hannover |
Cholestase ist eine Störung der Gallebildung oder der Gallesekretion aus der Leber in den Darm. Sie kann verursacht werden durch Veränderungen in verschiedenen Genen, die für die Gallebildung in der Leber von Bedeutung sind. Diese Störungen werden als hereditäre intrahepatische Cholestasen bezeichnet. Sie umfassen ein breites Spektrum an Krankheitsbildern, das von milderen Verlaufsformen bis hin zu sehr schwerwiegenden Krankheitsbildern reicht. Letztere treten bei einem von 50.000 Neugeborenen auf und verursachen oft bereits im Säuglingsalter eine Schädigung der Leber. Dies kann zur Entwicklung von Leberkrebs sowie zum Organversagen führen. Die Lebertransplantation stellt derzeit die einzige Heilungsmöglichkeit für schwerwiegende Verläufe der Cholestase dar. Medikamentöse Therapien, die den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen, fehlen. Ziel des Verbundes HiChol ist es daher, die der Krankheit zugrunde liegenden Veränderungen in den Genen zu identifizieren und genauer zu analysieren. Ein Register sammelt klinische Daten von Patientinnen und Patienten, um so den Verlauf der Erkrankung besser zu verstehen und dadurch die Diagnosemöglichkeiten zu optimieren. Außerdem sollen die Auswirkungen der Erkrankung sowie neuer Therapien auf die Zusammensetzung des Darmmikrobioms untersucht werden. Durch verschiedene Zellmodelle sollen die Krankheitsmechanismen aufgeklärt und mögliche Ansatzpunkte für neue Therapien untersucht werden. In dem vorliegenden Vorhaben werden neue krankheitsverursachende Gene durch umfassende Analysen identifiziert. Außerdem werden in einem Zellmodell Auswirkungen von Genveränderungen auf zellulärer Ebene charakterisiert. Ebenso wird der Einfluss potenzieller Medikamente im Zellmodell untersucht. Darüber hinaus werden die Auswirkungen der Erkrankung auf das Darmmikrobiom analysiert.