Viele Diabetespatienten leiden aufgrund von Durchblutungsproblemen an einer Störung der Heilung von Knochendefekten. In dem systemmedizinischen Verbundvorhaben SyMBoD sollen grundlegende Prädiktoren identifiziert, erforscht und geprüft werden, die einerseits die diagnostische Einschätzung der individuellen Heilungskapazitäten und andererseits die Vorhersage einer verbesserten Heilung durch Implantation eines „Hilfsgerüsts" erlauben. Aufbauend auf Tieruntersuchungen und unter Berücksichtigung der spezifischen Patientensituationen werden neue mathematische Modelle und Computersimulationen erstellt, mit deren Hilfe Programme zum Design und Herstellung solch bioabbaubarer, individueller Hilfsgerüste mittels 3D-Drucker entwickelt und optimiert werden. Innerhalb des interdisziplinären Vorhabens SyMBoD wird eine Systemmedizin-Plattform zur Integration von umfassenden klinischen Patientendaten, breiten wissenschaftlichen Daten und mathematischen und computergestützten Modellen für die effiziente und personalisierte Diagnose und Identifizierung von Therapiemöglichkeiten im Bereich Knochenheilung entwickelt. Parallel dazu wird ein nahtloser Workflow für die Gestaltung biophysikalischer und biomechanisch optimierter, personalisierter Gerüste für die Knochenregeneration entwickelt.
Ein konkretes Ziel des Verbundes ist es, Ärztinnen und Ärzten eine Unterstützung bei der personalisierten Therapie von Knochenbrüchen bei Diabetikern bereitzustellen. Darüber hinaus wird ein substantieller Beitrag zum Verständnis der Krankheiten erwartet. Die Integration der Information aus verschiedenen Datenebenen und eine Verbesserung der Therapiemöglichkeiten für die individuellen Patientinnen und Patienten sind auch das Ziel der Fördermaßnahme „Systemmedizinische Forschungsverbünde", in deren Rahmen das BMBF den Verbund fördert. Langfristig dient die Fördermaßnahme der Etablierung der Systemmedizin in Deutschland.