Chronisch-entzündliche Erkrankungen der Barriereorgane des Menschen (z. B. Haut, Lunge, Darm) betreffen oft jüngere Menschen. Sie führen zu erheblichem Leidensdruck, Behinderungen und hohen Kosten für die Gesundheits- und Sozialsysteme. Die letztlich auftretenden konkreten Ausprägungen dieser Krankheiten sind meist alle recht ähnlich. Im Gegensatz dazu haben genetische Untersuchungen aber gezeigt, dass diese Erkrankungen von sehr vielfältigen erblichen Veranlagungen bestimmt werden. Zusätzlich sind sie in Entstehung, Verlauf und Begleiterkrankungen auch noch stark umweltbeeinflusst. Die bisher genutzten Therapieverfahren unterdrücken das Abwehrsystem des Körpers. Sie führen häufig auch zu neuen Begleiterkrankungen sowie zahlreichen Rückfällen. Zur Verbesserung dieser Situation sollen durch das Verbundvorhaben „sysINFLAME - Netzwerk für Systemmedizin chronisch-entzündlicher Erkrankungen“ die medizinischen und molekularbiologischen Grundlagen für stärker individualisierte Therapie- und Vorsorgekonzepte entwickelt werden. Der Verbund besteht aus sechs Teilvorhaben und ist Teil der Fördermaßnahme „Forschungskonsortien zur Systemmedizin“. An dem Verbund sind Experten und Expertinnen aus medizinisch-klinischer Forschung, immunologischer Forschung, System-Medizin und Systembiologie beteiligt.