Lungenkrebs ist die vierthäufigste Krebserkrankung in Deutschland. Während die Erkrankungszahlen bei den Männern seit einigen Jahren leicht zurückgehen, nehmen sie bei den Frauen zu. Durch seine ungünstige Prognose ist Lungenkrebs mit Abstand die häufigste Krebstodesursache bei Männern und die zweithäufigste bei Frauen. Etwa 80 % der bösartigen Lungentumoren sind nichtkleinzellige Lungenkarzinome (NSCLC), deren Heilungsrate immer noch sehr schlecht ist.
Lungenkrebs geht häufig mit assoziierten Krankheitsbildern wie chronischen Entzündungen und obstruktiven Lungenerkrankungen einher. Ob und wie diese Erkrankungen die Entstehung oder das Fortschreiten der Lungenkrebserkrankung beeinflussen ist bislang nicht erforscht. Hinzu kommt, dass die Therapieoptionen des Lungenkrebs durch die Begleiterkrankungen häufig eingeschränkt sind.
Ziel der Fördermaßnahme „Systemmedizinische Forschungsverbünde“ ist eine systemorientierte Herangehensweisen anzuwenden, um komplexe physiologische und pathologische Prozesse in ihrer Gesamtheit zu verstehen. Dadurch werden Grundlagen geschaffen für die Entwicklung innovativer Verfahren für Diagnostik, Therapie und Prävention von Krankheiten.
Der Forschungsverbund InCa hat sich zum Ziel gesetzt mit Hilfe eines systemmedizinischen Ansatzes die Wechselwirkungen von nichtkleinzelligen Lungenkrebszellen mit ihrer Mikroumgebung zu untersuchen sowie die Mechanismen, durch die der Lungenkrebs und die Begleiterkrankungen sich gegenseitig beeinflussen, zu erforschen. Hierzu arbeiten Experten aus den Bereichen Entzündungen, Krebsgenetik, Metabolismus, Mausmodellen und computergestützter Biologie zusammen.
Im Gegensatz zur isolierten Betrachtung der einzelnen Lungenerkrankungen, wird das Wechselwirken der Erkrankungen untersucht. Dadurch soll ein grundlegender Beitrag geleistet werden für die Entwicklung neuartiger und synergistischer Wirkstoffkombinationen, wodurch letztendlich die Qualität der Versorgung von Krebspatienten verbessert werden soll.