Chronisch-entzündliche Erkrankungen (CIDs) bilden eine Gruppe von immunvermittelten Krankheiten mit steigender Inzidenz und schnell wachsenden Kosten für das Gesundheitssystem. Der Forschungsverbund konzentriert sich dabei auf chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Darmtrakt) und Psoriasis (Haut), die trotz unterschiedlicher Organmanifestationen ein hohes Maß an klinischen Ähnlichkeiten aufweisen. Heute haben diese beiden chronischen Erkrankungen immer noch einen erheblichen klinischen Verbesserungsbedarf, da sie eine lebenslange Behandlung erfordern und eine hohe Rate von primärem und sekundärem Therapieversagen aufweisen und letztlich fast immer eine gewisse Krankheitsaktivität bestehen bleibt.
Der Forschungsverbund hat drei Hauptziele: 1) Identifikation früher Marker und mechanistischer Prinzipien zur möglichen Verbesserung des Therapieerfolgs bei den genannten Krankheiten, 2) Verständnis des vielfach zu beobachtenden unterschiedlichen molekularen Krankheitsverlaufes innerhalb eines kranken Gesamtgewebes und 3) die Untersuchung der molekularen Grundlagen einer häufig zu beobachtenden grundlegenden Neuausrichtung entzündlicher Reaktionen nach erfolgtem Therapieversuch. Letztgenanntes Ziel könnte zur Entwicklung neuer Therapieformen führen, bei denen man sich die schrittweise Re-programmierung der immunologischen Signale positiv zunutze macht.
Der Verbund hat sechs methodisch geprägte Teilprojekte, die einen aufeinander ausgerichteten gemeinsame Ansatz verfolgen und die oben genannten drei Hauptziele in beiden Krankheiten parallel analysieren. Letztliches Ziel ist die Erstellung prädiktiver Modelle des Ansprechens auf die Therapie und der langfristigen Therapieergebnisse.