Die Nierentransplantation ist momentan das am besten geeignete Verfahren zur Behandlung des Nierenversagens. Dabei wird das Immunsystem gezielt durch Medikamente gehemmt - immunsupprimiert - um die Abstoßung des transplantierten Organs zu verhindern. Momentan erhalten Patienten eine standardisierte Behandlung mit den immunsuppressiven Medikamenten. Eine daraus resultierende zu starke oder zu schwache Hemmung des Immunsystems kann zu schweren Komplikationen oder dem Verlust des transplantierten Organs führen. Um die Behandlung zu verbessern ist es wichtig, die immunsuppressive Therapie individuell an den Patienten anzupassen. Ziel des e:Kid Verbundes ist es durch einen systemorientierten Ansatz ein Modell zu entwickeln, dass eine personalisierte Therapie nach der Nierentransplantation ermöglicht. Dazu werden verschiedene Daten von nierentransplantierten Patientinnen und Patienten erhoben, wie z. B. genetische, epigenetische oder klinische Daten. Die Untersuchung und Auswertung dieser Daten wird zur Entwicklung eines mathematischen Modells genutzt. Dieses Modell soll das individuelle Risiko für eine Abstoßungsreaktion oder Nebenwirkungen nach einer Nierentransplantation vorhersagen. Basierend darauf kann die immunsuppressive Therapie patientenspezifisch angepasst werden. Anschließend soll das entwickelte Modell durch eine klinische Studie überprüft werden.