Psychotische Erkrankungen wie die Schizophrenie oder die bipolare Störung gehören zu den schwersten psychischen Störungen und stellen eine massive klinische Herausforderung und eine erhebliche Belastung für das Gesundheitswesen dar. Die Diagnose dieser Erkrankungen beruht auf klinischen Kriterien und berücksichtigt die zugrunde liegende Biologie nicht ausreichend. Patienten werden trotz der Vielgestaltigkeit in klinischen Verläufen, dem Ansprechen auf Therapie und dem Auftreten von somatischen Komorbiditäten wie der Typ-2-Diabetes, kardiovaskulären Erkrankungen oder neurodegenerativen Prozessen, zumeist durch einen allumfassenden Ansatz behandelt. Biologische Hilfsmittel zur Stratifikation von Patienten mit psychotischen Erkrankungen und zur Identifikation der biologischen Grundlagen von Begleiterkrankungen werden dringend benötigt. Dies wird eine verbesserte klinische Differenzierung von psychotischen Erkrankungen sowie die Entwicklung neuer, auf die Verringerung des Risikos für Begleiterkrankungen ausgerichteter Strategien ermöglichen. Dafür wird der Forschungsverbund COMMITMENT in der Krebsmedizin bereits verwendete Ansätze erweitern, um psychotische Erkrankungen besser behandeln zu können. Zudem wird in COMMITMENT die Vorhersagekraft der zugrunde liegenden biologischen Profile für den Krankheitsverlauf, das Therapie-Ansprechen und das Auftreten von Begleiterkrankungen in frühen Krankheitsphasen getestet. Damit schafft COMMITMENT die Grundlage für biologische Hilfsmittel, die eine verbesserte, personalisierte Behandlung von Patienten mit psychotischen Erkrankungen erlauben.
Der Verbund COMMITMENT startete am 01.10.2019 und wurde nach der Zwischenbegutachtung am 26. und 27.01.2022 zur Förderung von weiteren zwei Jahren empfohlen.