Förderkennzeichen: | 01ZX2204C |
Fördersumme: | 195.584 EUR |
Förderzeitraum: | 2023 - 2025 |
Projektleitung: | Alpha Tom Kodamullil |
Adresse: |
Fraunhofer-Institut für Algorithmen und Wissenschaftliches Rechnen Schloss Birlinghoven 53757 Sankt Augustin |
Psychotische Störungen, einschließlich Schizophrenie und bipolarer Störungen, gehören zu den schwersten psychischen Erkrankungen, die eine enorme Belastung für die klinische und gesundheitliche Versorgung verursachen. Insbesondere bei Schizophrenie ist die diagnostische Abgrenzung dieser Zustände klinisch definiert, berücksichtigt jedoch die zugrunde liegenden biologischen Prozesse nicht angemessen. Das zentrale Ziel dieses Forschungsvorhabens ist eine bessere Stratifikation von psychotischen Erkrankungen unter Berücksichtigung von klinischen, Bildgebenden und molekularen Daten und die Identifikation von biologischen Signaturen dieser Erkrankung. Solche Signaturen werden durch den Beitrag von unterschiedlichen molekularen Größen definiert, wie die Expression von bestimmten Genen, die Konzentration von Metaboliten oder besondere Strukturen aus Bilddaten. Weiterhin wird nach gemeinsamen Mechanismen gesucht, die der Komorbidität mit somatischen Erkrankungen zugrunde liegen. Ein Schwerpunkt des interdisziplinären Projekts ist dabei, die Vorhersagekraft der Signaturen für den Krankheitsverlauf, Behandlungserfolg und das Auftreten von Komorbiditäten. FRAUNHOFER konzentriert sich in diesem Projekt auf die Generierung von Mechanismeninventaren und deren Anwendung auf Patientendaten zur Stratifizierung. Eine erfolgreiche Umsetzung solch systemmedizinischer Ansätze in der Psychiatrie hängt von der Fähigkeit ab, pathogenetische Mechanismen genau zu modellieren und diese für die Analyse des maschinellen Lernens verfügbar zu machen. Mechanistische Informationen werden nun aus der wissenschaftlichen Literatur identifiziert und extrahiert und Expertenwissen von den beteiligten biomedizinischen und klinischen Forschungsinstituten erfasst.