Teilprojekt eines Verbundes

Teilprojekt 10, Hannover

Förderkennzeichen: 01GM1514E
Fördersumme: 190.631 EUR
Förderzeitraum: 2016 - 2019
Projektleitung: Prof. Dr. Eckart Altenmüller
Adresse: Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, Institut für musikpädagogische Forschung
Emmichplatz 1
30175 Hannover

In diesem Vorhaben geht es um Musikerdystonien. Die Musikerdystonie ist durch einen aufgabenspezifischen Verlust hochkomplexer Bewegungen beim Spielen eines Instruments gekennzeichnet. Sie bedingt häufige Berufsunfähigkeit und betrifft etwa 1-5% der professionellen Musiker. Neben genetischen Ursachen sind einige andere Triggerfaktoren bekannt. Wir gehen also davon aus, dass der "Phänotyp" Musikerdystonie eine heterogene Gruppe von Erkrankungen, nämlich Überlastungssyndrome, klassische primäre Dystonie und Angststörungen einschließt. Ziel des Projektes ist es, die oben genannten "Untertypen" der Musiker nach epidemiologischen, psychologischen, neurophysiologischen und genetischen Kriterien zu charakterisieren. Langfristiges Ziel ist eine gezieltere Behandlung zu ermöglichen. Musikerdystonien sollen als Modell für alle aufgabenspezifischen Dystonien dienen. Wir werden 160 Musiker aus unserer Sprechstunde rekrutieren. Daten zur musikalischen Biographie, zur kumulativen Lebensübezeit, zu Auslöseereignissen und zu psychologischen Faktoren werden erhoben. Elektrophysiologische Parameter einschließlich der Messung der motorischen Erregbarkeit und lateralen Inhibition mit TMS, Konnektivitätsmasse und "Resting-State" Erfassung mit EEG-Methoden werden ebenfalls eingesetzt. Die Genotypisierung wird in Zusammenarbeit mit der Gruppe Klein/Lohmann erfolgen. Je nach den Ergebnissen werden dann individuell angepasste Interventionen vorgeschlagen.