Förderkennzeichen: | 01GM1512C |
Fördersumme: | 181.642 EUR |
Förderzeitraum: | 2015 - 2018 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Walter Nickel |
Adresse: |
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Fakultät für Biowissenschaften, Biochemie-Zentrum der Universität Heidelberg Im Neuenheimer Feld 328 69120 Heidelberg |
Der Wachstumsfaktor Fibroblast Growth Factor 2 wird von Tumorzellen ausgeschüttet. Er bewirkt die Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen durch die Stimulation der Blutgefäßneubildung und begünstigt hierdurch das Tumorwachstum. Darüber hinaus ist bekannt, dass Fibroblast Growth Factor 2 Entzündungsreaktionen modulieren kann. Dieses Projekt untersucht den molekularen Mechanismus mit dessen Hilfe Tumorzellen Fibroblast Growth Factor 2 in den extrazellulären Raum freisetzen können. Dieser als unkonventionelle Proteinsekretion bezeichnete Prozess soll systematisch mit der zellulären Freisetzung von Interleukin 1ß verglichen werden, einem Zytokin mit einer zentralen Rolle in Entzündungsprozessen. Es werden neue Einblicke in die Mechanismen der unkonventionellen Sekretionswege von Zytokinen und Wachstumsfaktoren erwartet. Diese können als Grundlage zur Entwicklung von neuen Medikamenten für die Behandlung autoinflammatorischer Krankheiten und verschiedener Krebsformen dienen. Das Erreichen der genannten Ziele wird durch eine Kombination von biochemischen, biophysikalischen und zellbiologischen Methoden angestrebt. FGF2 und Interleukin 1ß werden in unterschiedlichen Formen rekombinant hergestellt sowie in zell-basierten Systemen induzierbar exprimiert. Zur Analyse der Disulfidbrücken wird moderne Proteinmassenspektrometrie zum Einsatz kommen. Der oligomere Zustand von FGF2 auf Zelloberflächen wird durch Oberflächenbiotinylierung in Kombination mit nicht-reduzierenden SDS-PAGE Systemen und nativer Gelelektrophorese analysiert. Darüber hinaus wird in diesem Projekt eine potenzielle Rolle der Sulfhydryloxidase ALR2 in unkonventionellen Sekretionsprozessen untersucht.