Förderkennzeichen: | 01GM1910D |
Fördersumme: | 254.198 EUR |
Förderzeitraum: | 2019 - 2022 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Bimba Franziska Hoyer |
Adresse: |
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein - Campus Kiel - Klinik für Innere Medizin I - Rheumatologie - Exzellenzzentrum Entzündungsmedizin Arnold-Heller-Str. 3 24105 Kiel |
Plasmazellen haben im Gegensatz zu ihren Vorläufern, den B- Zellen, einzigartige Eigenschaften: sie produzieren Antikörper gegen spezifische Antigene - hochspezialisierten Abwehrmechanismen gegen Infektionen. Es gibt zwei Plasmazellpopulationen mit unterschiedlicher Lebensdauer: kurz- und langlebige Plasmazellen. Kurzlebige Plasmazellen werden im Rahmen eines Antigen-Kontaktes gebildet und haben eine Lebensdauer von ca. einer Woche, in der sie spezifische Antikörper gegen das Antigen bilden. Sie werden im Blut sowie in den lymphatischen Organen gefunden und zeigen noch Merkmale der Proliferation und Aktivierung. Langlebigen Plasmazellen haben eine Lebensdauer von Monaten bis Jahren. Sie können im Knochenmark sowie anderen lymphatischen Organen in der sogenannten "Überlebensnische" gefunden werden. Diese wird durch umgebende Zellen und lösliche Faktoren gebildet. Im Rahmen einer Impfantwort oder Infektabwehr liefern langlebige Plasmazellen ein humorales Immungedächtnis. Bei antikörper-vermittelten Erkrankungen stellen sie ein Problem dar, da sie zur Chronizität der Erkrankungen beitragen und refraktär gegen Standard-Therapien sind. Ein besseres Verständnis der bei den Syndromen betroffenen Signalwege auf das Überleben und den Phänotyp von Plasmazellen wird ein grundlegend besseres Verständnis der Plasmazell-Biologie erlauben und die Identifikation von Molekülen, die Einfluss auf die Plasmazell-Lebenszeit haben ermöglichen. Bei Antikörper-vermittelten Autoimmunerkrankungen, bei denen langlebige Plasmazellen eine Rolle spielen, ist für die Zukunft ein therapeutischer Ansatz möglich. Gleiches gilt für eine Nutzung des hier erworbenen Wissens für das Verbessern von Impfansprechen über eine Verlängerung des Plasmazellüberlebens.