Förderkennzeichen: | 01GM1902D |
Fördersumme: | 642.470 EUR |
Förderzeitraum: | 2019 - 2020 |
Projektleitung: | Dr. George Kensah |
Adresse: |
Georg-August-Universität Göttingen - Universitätsmedizin Göttingen - Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie Robert-Koch-Str. 40 37075 Göttingen |
RASopathien sind eine Gruppe von seltenen, genetisch bedingten Erkrankungen, in der verschiedene Krankheitsbilder zusammengefasst werden. Gemeinsam ist ihnen, dass in den Körperzellen ein bestimmter Signalweg (der sogenannte RAS-MAPK-Signalweg) aufgrund von Veränderungen in verschiedenen Genen überaktiviert ist. Die Erkrankungen sind durch Wachstums- und Entwicklungsstörungen, Herzfehler, Skelettanomalien, einer erhöhten Neigung zur Tumorentwicklung, Anomalien der Haut und Haare und variable andere Organanomalien gekennzeichnet. Beispielsweise kommt es bei dem sogenannten Noonan-Syndrom zu einer Verdickung des Herzmuskels (hypertrophe Kardiomyopathie), was für eine erhöhte Sterblichkeitsrate verantwortlich ist. Ziel des Verbundes ist es daher, die Pathogenese und Pathophysiologie der RASopathien detaillierter zu analysieren und so neue therapeutische Ansatzpunkte zu erforschen. In diesem Vorhaben sollen sogenannte induzierte pluripotente Stammzellen (iPSC) von Patientinnen und Patienten generiert und analysiert werden. Diese iPSC werden in ein 3D-Modell des Herzmuskels umgewandelt, so dass daran Langzeituntersuchungen vorgenommen werden können. Diese Ergebnisse können anschließend mit klinischen Parametern in Zusammenhang gebracht werden und neue Zusammenhänge aufklären. Zudem werden weitere biochemische und molekularbiologische Untersuchungen an den Modellen dazu führen, die Krankheitsentstehung und deren zugrundeliegenden Mechanismen besser zu verstehen. Des Weiteren werden erste Testungen zur Wirksamkeit von Wirkstoffkandidaten durchgeführt. Diese Erkenntnisse können dazu beitragen, neue therapeutische Ansatzpunkte zu identifizieren und somit die Behandlung Betroffener zu verbessern.