Veröffentlichung der Bekanntmachung: | 2016, 2017 |
Förderzeitraum: | 2017 - 2023 |
Gesamte Fördersumme: | bis zu 6 Mio. Euro |
Anzahl der Projekte: | JTC 2016 - 14 Konsortien (66 Partner), JTC 2017 - 10 Konsortien (39 Partner) |
1. Ziele des Förderschwerpunkts
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in der Europäischen Union mit rund 2 Millionen Todesfällen die Todesursache Nummer eins. Es wird geschätzt, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen allein in Europa Kosten von rund 196 Milliarden Euro pro Jahr verursachen. Zugleich sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Hauptursache von Langzeit- sowie chronischen Erkrankungen und für große Verluste auf dem Arbeitsmarkt verantwortlich. Daher gehören die Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu den bedeutendsten Gesundheits- und sozioökonomischen Herausforderungen Europas.
Nur wenn die Ursachen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen besser verstanden werden, können neue, innovative Medizinprodukte für die Behandlung entwickelt und weiterer medizinischer Fortschritt in diesem Bereich gewährleistet werden. Dafür bedarf es vor allem wissenschaftlicher Exzellenz. Außerdem muss der Dialog zwischen verschiedenen Akteuren aus Hochschulen, Gesundheitsversorgung, Industrie und Patientenorganisationen forciert werden sowie effektivere Forschungsstrategien entwickelt werden. Diese Ansätze werden schließlich zu besseren präventiven, diagnostischen und therapeutischen Strategien für Patientinnen und Patienten in Europa und weltweit führen.
Den gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen der Forschung im Herz-Kreislauf-Bereich wird nur durch eine effektive Kooperation auf transnationaler Ebene zu begegnen sein. Um das Ziel einer effektiven Koordination auf nationaler und europäischer Ebene zu gewährleisten, sind verstärkte, disziplinübergreifende Interaktionen und Forschungsfortschritte erforderlich. Vor diesem Hintergrund wurde das Europäische Netzwerk Herz-Kreislauf-Erkrankungen („ERA-NET Cardiovascular Diseases“, kurz: ERA-CVD) mit aktuell 24 Partnern gegründet, das durch die Europäische Kommission unterstützt wird. Ziel von ERA-CVD ist es, neue und vorhandene Forschungsaktivitäten und -programme der beteiligten europäischen Länder auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu koordinieren (Internet: http://www.era-cvd.eu).
Die folgenden Länder und Forschungsförderorganisationen,
haben sich bereit erklärt, gemeinsame ERA-CVD Bekanntmachungen („Joint Transnational Call“, kurz: JTC) zur Förderung multinationaler, kooperativer Forschungsprojekte zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen durchzuführen. Diese gemeinsamen, transnationalen Bekanntmachungen werden in Partnerschaft mit der Europäischen Kommission unter dem „ERA-NET Cofund“ Programm durchgeführt.
Für die Fördermaßnahmen wurden von den beteiligten Förderorganisationen gemeinsame englischsprachige Bekanntmachungstexte herausgegeben, die unter: http://www.era-cvd.eu eingesehen werden können. Diese bilden die inhaltliche Grundlage der vorliegenden Bekanntmachungen.
2. Stand der Fördermaßnahme
Bisher wurden drei gemeinsame Bekanntmachungen veröffentlicht (2016, 2017 und 2018), auf die sich internationale Forschungskonsortien aus den beteiligten Ländern bewerben konnten. Eine vierte ist in Planung.
Im Rahmen der ersten Bekanntmachung (JTC2016) werden seit 2017 mit rund 14 Mio. € insgesamt 14 Konsortien (66 Partner) für drei Jahre finanziert. Das BMBF fördert die Beteiligung der deutschen Wissenschaftler an 12 dieser transnationalen Projekte mit rund 3,3 Mio. €.
Seit 2018 werden weitere 10 Konsortien (39 Partner) mit etwa 9 Mio. € für drei Jahre finanziert (JTC2017). Das BMBF finanziert mit etwa 2,7 Mio. € die 9 deutschen Partner.
Weitere Bekanntmachungen sind für die kommenden beiden Jahre geplant.
Herzinsuffizienz ist die führende Ursache kardiovaskulärer Morbidität und Mortalität weltweit. Bei diesem Krankheitsbild handelt es sich um ein komplexes klinisches Syndrom, das neben dem kardiovaskulären System verschiedene Organe wie Lunge, Nieren und Leber sowie die Muskeln und das autonome Nervensystem betrifft. Die Herzinsuffizienz wirkt sich außerdem auch auf metabolische Faktoren aus. Es existieren mindestens zwei separate Phänotypen: die Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion („reduced ejection fraction“, HFREF, systolische Dysfunktion) und die Herzinsuffizienz mit normaler oder nahe-normaler Ejektionsfraktion („preserved ejection fraction“, HFPEF). Ziel der internationalen Maßnahme ist die Förderung von transnationalen Verbundvorhaben mit interdisziplinären Forschungsprojekten zum Themenbereich Herzinsuffizienz.
Koronare Gefäßerkrankungen (CAD), einschließlich stabiler Angina pectoris und akuten koronaren Syndromen werden durch Atherosklerose und Plaquebildung in den Gefäßwänden koronarer Arterien verursacht. Trotz der Entdeckung und Kontrollmöglichkeiten vieler Risikofaktoren sind die Komplikationen der Atherosklerose nach wie vor auf einem hohen Niveau und damit die Hauptursache kardiovaskulärer Erkrankungen und dadurch bedingter Mortalität weltweit (WHO). Das deutet darauf hin, dass
Diese Ziele sollen mit der Förderung von transnationalen Verbundvorhaben mit interdisziplinären Forschungsprojekten zum Themenbereich: Mechanismen der frühen Atherosklerose und/oder Plaque- Instabilität in bei koronaren Gefäßerkrankungen (CAD) erreicht werden.
Ziel der Bekanntmachung ist die Förderung von transnationalen Verbundvorhaben von Nachwuchswissenschaftlern zu innovativen Fragestellungen zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Forschungsprojekte beziehen sich auf hypertensive, ischämische, und pulmonale Herzerkrankungen, Erkrankungen der pulmonalen Zirkulation, von Arterien, Arte-riolen und Kapillargefäßen sowie erblich bedingte Fehlbildungen der Herzkammern und des Septums. Insbesondere sollen die multidisziplinäre Zusammenarbeit und der Wissensaustausch zwischen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern mit eindeutig translationalen Forschungsansätzen gefördert werden. Viele Fragestellungen zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen erfordern die Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Fachdisziplinen. Daher ist eine Zusammenarbeit zwischen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen in den Forschungsprojekten erwünscht.