Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz sind dem Risiko ausgesetzt, eine Herzrhythmusstörung zu entwickeln, die mit einem anhaltenden beschleunigten Pulsschlag einhergeht. Diese sogenannte ventrikuläre Tachykardie (VT) ist für etwa 80% der plötzlichen Herztodesfälle verantwortlich. Es besteht daher großer Forschungsbedarf, Menschen mit VT-Risiko frühzeitig und zuverlässig identifizieren zu können. Um diese Analyse nicht-invasiv möglich zu machen, werden bildgebende mit elektrophysiologischen Daten miteinander verbunden (Elektrokardiographische Bildgebung, EKGI).
Das Ziel dieses Vorhabens ist die Entwicklung einer neuartigen mobilen ECGI. Diese soll Daten des Elektrokardiogramms (EKG), mechanische Informationen des Herzens aus der Magnetresonanztomographie (MRT) und Rhythmusinformationen von tragbaren Langzeit-EKG-Systemen zusammenführen. Dies geschieht über die folgenden drei Teilziele:
1. Der Entwicklung einer neuen Aufnahmestrategie für die Herz-MR-Bildgebung von pathologischen Rhythmen. Diese wird mechanische Informationen über die Herzkontraktion während pathologischer Herzschläge liefern.
2. Der Erforschung von neuartigen Methoden zur Segmentierung und Oberflächenverfolgung für dreidimensionale und zeitabhängige Darstellungen.
3. Der Implementierung von Algorithmen für die automatisierte Analyse von Langzeit-EKG-Signalen, die in einer häuslichen Umgebung aufgenommen werden. Solche Langzeitaufzeichnungen werden es ermöglichen, pathologische ventrikuläre Herzschläge mit seltenem Auftreten zu erkennen und damit die Risiko-Stratifizierung von VT deutlich zu verbessern.