Beim Herzversagen kommt es regelmäßig zu einer schädlichen Anreicherung von Bindegewebe, einer sogenannten Fibrose. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn Gefäßerkrankungen die Ursache des Herzversagens sind. Die Bindegewebsanreicherung schränkt die Elastizität der Herzkammern weiter ein und verschlechtert so die Funktion des erkrankten Herzens. Aktuell gibt es hierfür nur wenige wirksame Behandlungen..
Hauptverantwortlich für die Produktion von Bindegewebe sind Bindegewebszellen (Fibroblasten). Sie könnten daher als Ansatzpunkt für neue Therapien dienen. In diesem Vorhaben werden deshalb genetische Elemente der Fibroblasten-DNA, sogenannte Enhancer, identifiziert. Enhancer spielen eine wichtige Rolle bei der Aktivierung von Genen. In dem Projekt wird zusätzlich die Struktur der Fibroblasten-DNA analysiert, nachdem diese aktiviert wurde und somit Bindegewebe produziert wird. Die Untersuchungen sollen zu neuen Therapieansätzen führen, um „Fibrose“ erstmals ursächlich behandeln zu können.
Für ihre Untersuchungen verwenden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler künstliches Herzgewebe (Engineered Heart Tissue, EHT) aus Herzmuskelzellen und Fibroblasten. Dieses EHT dient dazu, mithilfe eines dreidimensionalen Gewebemodells zu analysieren, wie die Aktivierung der Fibroblasten beispielsweise die Struktur des Erbguts beeinflusst. So soll überprüft werden, wie eine überschießende Bindegewebsproduktion eingeschränkt werden kann.