Erkrankungen des Herzens wie z. B. Herzinsuffizienz zählen zu den bedeutendsten Gesundheits- und sozioökonomischen Herausforderungen Europas. Trotz Behandlung nach den aktuellen Leitlinien ist die Krankheitslast und Sterblichkeitsrate für Herzinsuffizienz sehr hoch. Deshalb besteht ein dringender Bedarf nach neuen prognostischen und diagnostischen Biomarkern, die eine Einteilung der Patientinnen und Patienten in Subgruppen und darauf angepasste, verbesserte Therapien erlauben.
Das transnationale Konsortium LIPCAR-HF erforscht die lange, nicht-kodierende Ribonukleinsäure LIPCAR. Es konnte bereits gezeigt werden, dass sich LIPCAR als Marker für das Auftreten eines bestimmten Subtyps von Herzinsuffizienz, der Herzinsuffizienz mit eingeschränktem Ausstoß des Blutes aus einer Herzkammer, eignet. Nun soll untersucht werden, ob sie sich auch als Marker für Herzinsuffizienz mit nur gering eingeschränkter Ausstoßfunktion eignet. Zusätzlich wird erforscht, ob der LIPCAR Spiegel im Vergleich zu oder in Kombination mit anderen Biomarkern zu einer verbesserten molekularen Einordnung der Erkrankten beitragen kann. So könnten beispielsweise Hoch-Risiko-Personen identifiziert werden. Lange nicht-kodierende Ribonukleinsäuren könnten zukünftig eine Grundlage für neue diagnostische und prognostische Ansätze bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein.
Das Vorhaben ist ein Teil des transnationalen Verbunds „LIPCAR-HF“ mit einem französischen, deutschen, italienischen, spanischen und polnischen Partner. Dieser wird durch den französischen Partner koordiniert. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, sich ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei Prävention, Diagnose und Therapie von kardiovaskulären Erkrankungen erzielt werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind.