Arrhythmogene Kardiomyopathie (ACM) ist eine genetische Erkrankung, die vor allem junge Menschen und Athleten betrifft. Sie ist durch den fortschreitenden Verlust von Herzmuskelzellen (Kardiomyozyten, CM), deren Ersatz durch Binde- und Fettgewebe sowie von Entzündungsreaktionen, der Entwicklung einer Herzinsuffizienz (HF) und krankhaften Rhythmusstörungen gekennzeichnet. Es konnte gezeigt werden, dass mesenchymale Stromazellen des menschlichen Herzens (kardiomesenchymale Stromazellen, C-MSCs) entscheidende Faktoren sind, die an einer ACM-Entwicklung beteiligt sind. Damit stellen diese ein mögliches Behandlungsziel dar.
Das Vorhaben untersucht das zelluläre Zusammenspiel, das zur Entstehung der Krankheit führt. Es trägt zur Etablierung einer Plattform bei, die dazu dient, potenzielle Therapeutika zu entwickeln und zu testen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gehen der Frage nach, inwiefern die unterschiedlichen Zelltypen zur ACM-Pathogenese beitragen und welche Mechanismen daran beteiligt sind. Darüber hinaus untersuchen sie epigenetische Arzneimittel, die von der FDA (amerikanische Zulassungsbehörde) zur Therapie der ACM zugelassenen wurden. Im Zentrum des Vorhabens stehen zudem Faktoren, die der Körper absondert, um erkrankte Zellen in menschliche C-MSCs umzuwandeln. Zudem testen sie ausgewählte Moleküle, um die ACM-Degeneration im CSI-Modell zu behandeln.
Das Vorhaben ist Teil des transnationalen Verbundes "ACM-HF" mit einem französischen, niederländischen, spanischen, slowenischen Partner und einem italienischen Koordinator. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, sich ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei Prävention, Diagnose und Therapie von kardiovaskulären Erkrankungen erzielt werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind.