Kardiovaskuläre Erkrankungen repräsentieren noch immer die weltweit häufigste Todesursache. Innerhalb der Herzinsuffizienz sind die Myokarditis (MK) und die entzündliche Kardiomyopathie (DCMi) sind Erkrankungen des Herzmuskels, die durch Virusinfektionen des Herzmuskels und/oder Auto-Immunreaktionen verursacht werden. Ohne exakte Diagnose ist eine spezifische Therapie nicht möglich. Diese Patientinnen und Patienten haben eine sehr schlechte Prognose sowie teilweise sehr kurze Überlebenszeiten.
Im Vorhaben soll die klinische Anwendbarkeit eines Genprofiling-Tests (GENPROVIC) als neuer, Biomarker-basierter diagnostischer Test validiert werden. Dieser Test wird die Identifizierung und Differenzierung von Erkrankten, die unter einer der fulminanten Formen der Myokarditis oder der Virus-induzierten Herzmuskelerkrankung leiden, ermöglichen. Mit dem GENPROVIC Test werden 30 Gen-Transkripte in Herzmuskelbiopsien untersucht. Die klinische Validierung des Tests wird an insgesamt 300 Patientinnen und Patienten an drei führenden europäischen Herzzentren erfolgen. Bei erfolgreicher Validierung wird die Weiterentwicklung zu einem diagnostischen Test erfolgen.
Das Vorhaben ist Teil eines transnationalen Forschungsverbundes im Rahmen des ‚European Research Area Network on Cardiovascular Diseases' (ERA-CVD). In diesem Verbund arbeiten Arbeitsgruppen aus drei Ländern (Deutschland, Spanien und Italien) gemeinsam an der Lösung dieser Forschungsfrage. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, sich ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei Prävention, Diagnose und Therapie von kardiovaskulären Erkrankungen erzielt werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind.