Durch Krebsmedikamente verursachte Kardiodysfunktion ist auf Platz zwei der Ursachen für Langzeit-Morbidität und Mortalität von Krebsüberlebenden. Bislang existieren noch keine Biomarker zur Früherkennung der Kardiotoxizität und es fehlen effektive kardioprotektive Medikamente. Aufgrund der erheblichen medizinischen Kosten und volkswirtschaftlichen Verluste ist es daher unbedingt notwendig, Biomarker zur Früherkennung der Kardiotoxizität von Krebsmedikamenten zu finden sowie effektive Medikamente zum Schutz der Herzfunktionen zu entwickeln.
Im Vorhaben werden Kandidaten für neuartige und effizientere kardioprotektive Therapeutika entwickelt. Durch die Identifizierung neuer und zuverlässiger diagnostischer und/oder prädiktiver Biomarker zur Früherkennung von Kardiotoxizität soll außerdem gewährleistet werden, dass besonders Hochrisikopatienten begleitend mit kardioprotektiven Medikamenten behandelt werden. Die Verringerung kardiotoxischer Effekte von Krebsbehandlungen ermöglicht es den Ärztinnen und Ärzten, die Vorteile der modernen Krebstherapie vollständig auszuschöpfen. Dieser Ansatz kann sowohl das Mortalitätsrisiko senken als auch die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten nach einer Chemotherapie verbessern.
Das Vorhaben ist Teil eines transnationalen Forschungsverbundes im Rahmen des ‚European Research Area Network on Cardiovascular Diseases' (ERA-CVD). In diesem Verbund arbeiten Arbeitsgruppen aus sechs Ländern (Deutschland, Niederlande, Italien, Frankreich, Taiwan und Türkei) gemeinsam an der Lösung dieser Forschungsfrage. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, sich ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei Prävention, Diagnose und Therapie von kardiovaskulären Erkrankungen erzielt werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind.