Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in der EU und verursachen enorme sozioökonomische Auswirkungen. Die Mehrzahl der Herzinfarkte entsteht infolge einer Koronaren Herzkrankheit. Für sie sind zwar einige Risikofaktoren bekannt - dennoch ist es bisher nicht möglich, auf dieser Grundlage diejenigen Menschen zu identifizieren, die ein erhöhtes Risiko tragen, kurz- oder mittelfristig einen Herzinfarkt zu entwickeln.
Der Forschungsverbund PREMED-CAD verfolgt daher das Ziel, eine neue Biomarker-Signatur zu entwickeln, die das individuelle Risiko für Herzinfarkte anzeigt. Hierzu nutzen die Forscherinnen und Forscher große, vorhandene Datensätze sowie Biobanken, welche biologische Daten, Ergebnisse der funktionellen Bildgebung sowie klinische Angaben von Patientinnen und Patienten mit Koronarer Herzkrankheit und deren Vorstadien enthalten. Mit bioinformatischen Methoden soll hieraus eine Biomarker-Signatur extrahiert werden und anhand von Mausmodellen und menschlichen Kohorten geprüft werden.
Die Hamburger Forschergruppe stellt hierfür die Daten der Kohorten bereit und prüft die finale Biomarker-Signatur abschließend in einer laufenden klinischen Studie an Patientinnen und Patienten mit subklinischer Ischämie (Gefäßverengung). Das deutsche Forscherteam koordiniert darüber hinaus die Arbeiten des Verbunds "PREMED-CAD". Weitere Forscherteams kommen aus Italien und Frankreich. Die neue Biomarker-Signatur könnte für akademische, wirtschaftliche und gesundheitspolitische Zwecke besonders wichtig sein und die Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbessern.