Herz-Rhythmusstörungen (Arrhythmien) betreffen Millionen von Menschen weltweit. Sie stellen eine wesentliche Herausforderung an das Gesundheitssystem dar, denn sowohl die Erkrankungshäufigkeit (Morbidität) als auch die Sterblichkeitsrate (Mortalität) nehmen zu. So sind Arrhythmien beispielsweise eine häufige Ursache für den „Plötzlichen Herztod“.
Die zugrundeliegenden Mechanismen von Arrhythmien sind nur unzureichend bekannt. Das hat zur Folge, dass die derzeitigen Therapieoptionen lediglich symptomatisch sind und die Krankheitsursachen nicht bekämpfen. Die vorhandenen Behandlungsmöglichkeiten sind zudem teilweise nicht ausreichend wirksam und oft mit umfangreichen Nebenwirkungen verbunden. Eine Verbesserung der aktuellen Versorgungssituation durch spezifischere Therapien ist daher dringend erforderlich.
Bisherige Untersuchungen beschränkten sich meist auf die Herzmuskelzellen (Kardiomyozyten). Es gibt jedoch zahlreiche Hinweise, dass auch andere Zelltypen, andere Kompartimente im Herzen oder gar außerhalb des Herzens gelegene (extrakardiale) Strukturen einen Einfluss auf Elektrophysiologie haben. Das vorliegende Vorhaben untersucht daher die Interaktionen zwischen verschiedenen Zelltypen, Zellkompartimenten und extrakardialen Strukturen. Es analysiert somit das gesamte „Interaktom“ und dessen Einfluss auf die Elektrophysiologie des Herzens.