Die Duchenne-Muskeldystrophie (MDX) ist die häufigste erbliche Muskelerkrankung im Kindesalter. Sie äußert sich durch einen fortschreitenden Muskelschwund (Atrophie), der neben den Skelettmuskeln auch die Atem- und Herzmuskulatur (Kardiomyopathie, MDC) betrifft. Hervorgerufen wird sie durch eine Mutation des Dystrophin-Gens auf dem X-Chromosom.
In diesem Vorhaben soll die MDC im Tiermodell (MDX-Maus) untersucht werden. Ähnlich wie beim Menschen fehlt dieser Maus das Dystrophin-Protein, wodurch sie die entsprechenden Symptome entwickelt. Ziel ist es, die Kardiale Funktion, den kardialen Stoffwechsel sowie die Muskelkraft während der Krankheitsentstehung genau zu charakterisieren und im zeitlichen Verlauf darzustellen. Weiterhin soll untersucht werden, wie ein spezieller Teil des Nervensystems, das Endocannabinoidsystem (ECS), die Entstehung der MDC beeinflusst. Basierend auf diesen Erkenntnissen soll in einem zweiten Schritt eine potentielle Therapie entwickelt werden.
Hierzu wird die MDX-Maus in regelmäßigen dreimonatigen Abständen untersucht. Die kardiale Funktion wird mittels Echokardiografie und invasiver Druckmessung bestimmt, der kardiale Stoffwechsel mittels isolierter Herzperfusion gemessen. Die mitochondriale Funktion, die Muskelkraft sowie verschiedene Parameter des ECS werden analysiert. Im Anschluss daran erfolgt die Gabe verschiedener ECS-Modulatoren und ihr Einfluss auf das Herz und den Skelettmuskel wird bestimmt. Das Ziel dieses Projektes ist es, den Erkrankungsmechanismus der Duchenne-Muskeldystrophie-assoziierten Kardiomyopathie aufzudecken und Therapieoptionen zu entwickeln.