Kardiovaskuläre Erkrankungen repräsentieren noch immer die weltweit häufigste Todesursache. Innerhalb der Herzinsuffizienz sind Kardiomyopathien, die durch angeborene Mutationen im Protein Lamin A/C (LMNA) verursacht werden, mit einer schlechten Prognose assoziiert. Es wäre therapeutisch sinnvoll, das betreffende Allel zu inaktivieren. Da es aber sehr viele verschiedene krankheitsverursachende Mutationen in LMNA gibt, wären dafür sehr viele verschiedene mutationsspezifische Therapeutika notwendig.
Im Vorhaben soll erstmalig eine krankheitsspezifische kausale Therapie der LMNA Kardiomyopathie entwickelt werden. Dazu wird statt der Gen-Mutationen selbst eine auf demselben Allel vorhandene, nicht-pathogene Sequenzvariation als therapeutisches Ziel adressiert. Diese Variation tritt bei etwa 34% der Menschen auf. Mit diesen Gentherapeutika könnte daher ein großer Teil der Patientinnen und Patienten unabhängig von ihrer spezifischen Mutation behandelt werden. Ziel des Vorhabens ist es, mögliche Zielsequenzen mit kurativem Potenzial zu identifizieren. Neben der wissenschaftsimmanenten Verwertung (vor allem Publikationen) ist geplant, aufbauend auf den Ergebnissen einen neuen therapeutischen Ansatz zu entwickeln.
Das Vorhaben ist Teil eines transnationalen Forschungsverbundes im Rahmen des ‚European Research Area Network on Cardiovascular Diseases' (ERA-CVD). In diesem Verbund arbeiten Arbeitsgruppen aus drei Ländern (Deutschland, Spanien und Italien) gemeinsam an der Lösung dieser Forschungsfrage. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, sich ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei Prävention, Diagnose und Therapie von kardiovaskulären Erkrankungen erzielt werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind.