Herzinsuffizienz ist eine führende Todesursache weltweit. Für die Herzinsuffizienz mit normaler Auswurffraktion (HFpEF) gibt es derzeit keine Therapie. Die Auswurfsfraktion gilt als Maß für die Herzfunktion. Sie gibt an, wieviel Blut aus der Herzkammer ausgestoßen wird. „MINOTAUR“ ist ein multidisziplinäres und transnationales Konsortium, das neue Wege in der Behandlung von HFpEF sucht, indem der Einfluss von natürlich vorkommenden Kalorien-Restriktionsmimetika (CRM) auf die diastolische Herzfunktion getestet wird. CRM üben einen ähnlichen Einfluss auf den Körper aus wie eine kalorienreduzierte Ernährung. Das Konsortium untersucht den Wirkmechanismus zweier CRMs (Spermidin und Nikotinamin) mit Hilfe einer breiten Auswahl neuester Methoden. Als Versuchsobjekt dient ein Rattenmodell mit metabolischem Syndrom. In einer Geschlechts-spezifischen, korrelativen Analyse werden molekulare Parameter mit solchen der diastolischen Funktion im Tiermodell und in Patientenherzen verglichen. So könnten neue diagnostische und prognostische Ansätzen in der HFpEF-Behandlung eröffnet werden. Die Ergebnisse sollen bei zukünftigen klinischen Studien helfen, das Potenzial einer CRM-reichen Diät als HFpEF-Therapie zu untersuchen.
Das Vorhaben ist ein Teil des transnationalen Verbunds „MINOTAUR“ mit einem portugiesischen, spanischen, französischen und einem schweizerischen Partner. Es wird durch einen österreichischen Partner koordiniert. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, sich ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei Prävention, Diagnose und Therapie von kardiovaskulären Erkrankungen erzielt werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind.