Kardiovaskuläre Erkrankungen repräsentieren noch immer die weltweit häufigste Todesursache. Herzinsuffizienz (HI) ist die letzte gemeinsame Phase vieler Herzkrankheiten und durch eine Anomalie der Herzstruktur sowie eine neurohormonale Überaktivierung der blutdruckregulierenden Systeme gekennzeichnet. Spezielle Enzyme, die Phosphodiesterasen (PDE), sind an diesen neurohormonalen Vorgängen beteiligt. Bisher erwies sich die medikamentöse Hemmung der PDE jedoch als nachteilig bei HI.
Im Vorhaben wird die entgegengesetzte Hypothese überprüft. Anstatt die PDEs zu hemmen, verstärken die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Aktivität durch eine Gentherapie. So soll getestet werden, ob eine gezielte kardialer Überexpression von drei verschiedenen PDE-Isoformen die normale Herzstruktur wiederherstellen kann. Darüber hinaus wird untersucht, inwiefern die Überexpression eine weitere kardiale Struktur-Remodellierung verhindern und somit einen neuen therapeutischen Ansatz für HI darstellen kann.
Das Vorhaben ist Teil eines transnationalen Forschungsverbundes im Rahmen des ‚European Research Area Network on Cardiovascular Diseases' (ERA-CVD). In diesem Verbund arbeiten Arbeitsgruppen aus vier Ländern (Deutschland, Frankreich, Italien und Norwegen) gemeinsam an der Lösung dieser Forschungsfrage. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, sich ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei Prävention, Diagnose und Therapie von kardiovaskulären Erkrankungen erzielt werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind.