Herzinsuffizienz ist eine führende Todesursache weltweit. Leider sind menschliche Herzen nicht imstande, Schäden, die beispielsweise durch den Untergang von Herzmuskelzellen nach Herzinfarkt entstehen, zu reparieren. Insbesondere fehlt ihnen die Fähigkeit, neue Herzmuskelzellen im adulten Herzen in signifikanter Menge zu erzeugen. Deshalb kann beschädigter Herzmuskel nicht ersetzt werden und das Herz bleibt dauerhaft geschädigt.
Im Gegensatz dazu können Zebrafische ihr Herz nach Schädigung vollständig regenerieren und zwar durch Teilung von überlebenden Herzmuskelzellen, die das fehlende Muskelgewebe ersetzen. Die dieser Herzregeneration zugrunde liegenden molekularen Mechanismen sind unvollständig verstanden. In diesem Vorhaben werden gemeinsam mit internationalen Partnern die Mechanismen identifiziert, die die Herzmuskelzellteilung im Zebrafisch regulieren. Dann soll getestet werden, ob diese Mechanismen auch in Säugern Zellteilung auslösen können. Damit sollen erste Schritte in Richtung der Entwicklung von regenerativen Therapien des Herzmuskels beim Menschen möglich werden.
Das Vorhaben ist Teil eines transnationalen Forschungsverbundes im Rahmen des ERA-Net ‚European Research Area Network on Cardiovascular Diseases‘ (ERA-CVD). In diesem Verbund arbeiten Arbeitsgruppen aus vier Ländern (Niederlande, Deutschland, Israel, Italien) gemeinsam an der Lösung dieser Forschungsfrage. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, sich ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei Prävention, Diagnose und Therapie von kardiovaskulären Erkrankungen erzielt werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen sind.