Förderkennzeichen: | 01KL1901 |
Fördersumme: | 237.160 EUR |
Förderzeitraum: | 2019 - 2022 |
Projektleitung: | Dr. Sarah Lena Puhl |
Adresse: |
Klinikum der Universität München, Campus Innenstadt, Institut für Prophylaxe und Epidemiologie der Kreislaufkrankheiten Pettenkoferstr. 9 80336 München |
Anhaltender Bluthochdruck aufgrund neurohumoraler Überaktivierung führt zu einer permanenten Drucküberlastung des linken Ventrikels (LV) und dadurch zur Manifestation hypertensiver Herzerkrankung und schließlich zum Herzversagen. Die kardiale Antwort, induziert durch die LV Belastung, umfasst verschiedene, komplexe, miteinander interagierende Prozesse. Das autonome Nervensystem (ANS) ist der Hauptregulator der kardialen Funktion. Immunzellen und inflammatorische Prozesse wiederum beeinflussen maßgeblich die Antwort des Herzens auf Bluthochdruck. Die Hypothese ist, dass eine fein regulierte Interaktion zwischen Nerven- und Immunsystem essentiell für die Stress-Adaptation des Herzens ist und den Übergang von Herzversagen mit aufrechterhaltener Auswurffraktion (HFpEF) zum Herzversagen mit reduzierter Auswurffraktion (HFrEF) steuert. Um dies zu testen, werden zwei Bluthochdruck-Modelle herangezogen: die experimentelle Verengung der thorakalen Aorta und die kontinuierliche Infusion von AngiotensinII, einem der Hauptvermittler von Bluthochdruck. In beiden Modellen werden kardiale und inflammatorische Prozesse in An- und Abwesenheit eines intakten ANS untersucht. Hierzu werden Herzfunktion und Ausmaß des Bluthochdrucks mittels Echokardiographie und Katheter bestimmt. Weiterhin werden Bluthochdruck-assoziierte Gene und Enzyme im Herzen molekularbiologisch untersucht, deren Beeinflussung Funktion und Stress-Adaptation von Herzmuskelzellen modulieren. Die Bestimmung der kardialen Fibrose gibt weiterhin Aufschluss über die Steifigkeit des linken Ventrikels infolge von Bluthochdruck. Die molekulare und histologische Charakterisierung von Immunzellkomposition und -eigenschaften, insbesondere von Makrophagen, erfolgt in hämatopetischen Organen, wie Milz und Knochenmark sowie im Zielorgan der Immunantwort, dem Herzen und im Fettgewebe, welches das Herz umgibt. Weiterhin wird versucht, die aus den experimentellen Studien erlangten Erkenntnisse auf die Klinik anzuwenden.