Das Erleiden eines Schlaganfalls ist bei den meisten Menschen als Erkrankung des höheren Lebensalters bekannt. In seltenen Fällen können jedoch auch bereits Kinder davon betroffen sein. Die Herausforderungen reichen dabei oftmals von der verzögerten Diagnose bis hin zu verschiedenen bleibenden Beeinträchtigungen. Der Schlaganfall im Kindesalter ist eine der Hauptursachen für lebenslange Behinderungen. Die bauliche Umgebung spielt eine wichtige Rolle im täglichen Leben von erwachsenen Patientinnen und Patienten mit einem Schlaganfall. Bei betroffenen Kindern wurde diese bisher nicht untersucht.
Der internationale Verbund „BUILD-CARE" zielt daher darauf ab, ein Verständnis dafür zu erlangen, wie (in-)formelle Versorgungsumgebungen den familiären Alltag behindern bzw. unterstützen können und zu untersuchen, wie sie auf die Versorgung von Kindern mit Schlaganfall angepasst werden können.
In dem Vorhaben in Dresden werden die Erfahrungen der Familien mit Hilfe eines ethnographischen Ansatzes erforscht. Weiterhin werden Grundrisse von formalen Versorgungseinrichtungen ausgewertet. Um die Alltagserfahrungen der betroffenen Familien zu verbessern, werden Gestaltungsempfehlungen entwickelt. Die Projektergebnisse sollen anschließend in vier Pilotanwendungen überführt werden, was den Alltag und die Versorgung von Kindern mit Schlaganfall verbessern soll.
Im Verbund forschen Arbeitsgruppen aus drei Ländern gemeinsam an der Lösung dieser Fragen. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei der Therapie seltener Krankheiten ermöglicht werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen wären.