Verbund

CADANHIS - CADASIL Natural HIStory - Neue Methoden und Biomarker für eine bessere Vorhersage des Krankheitsverlaufs

CADASIL beschreibt als Akronym eine vererbbare, komplexe Gefäßerkrankung des Gehirns, die auch mit einer Vielzahl an Symptomen gekennzeichnet ist: Durchblutungsstörungen des Gehirns, Demenz, Schlaganfälle, aber auch Kopfschmerzen und psychiatrische Störungen. Die Erkrankung nimmt in der Regel einen schweren Verlauf und Patientinnen und Patienten werden dement, pflegebedürftig und versterben vorzeitig. Eine Therapie ist nicht vorhanden und die Behandlung erfolgt nur symptomatisch. Daher ist es notwendig, die Forschung zu CADASIL voranzutreiben, um die Versorgung der Patientinnen und Patienten zu verbessern.

Ziel des internationalen Verbunds „CADASIL Natural HIStory – Neue Methoden und Biomarker für eine bessere Vorhersage des Krankheitsverlaufs“ ist es daher, die therapeutische Forschung bei CADASIL zu beschleunigen, indem die klinischen Manifestationen für die Erprobung künftiger Behandlungen sowie neue Methoden und Biomarker für eine bessere Vorhersage des Krankheitsverlaufs identifiziert werden. Dazu soll zuerst ein besseres Verständnis der derzeitigen Behandlung von Patientinnen und Patienten in verschiedenen europäischen Ländern und der tatsächlichen Auswirkungen der Erkrankung auf das tägliche Leben gewonnen werden. Weiterhin sollen die wichtigsten biologischen, bildgebenden und klinischen Parameter während des frühen Krankheitsverlaufs bestimmt werden sowie neue Biomarker im Blut oder Gehirnwasser identifiziert werden. In Zusammenarbeit mit Patientinnen oder Patienten oder deren Vertretungen sollen des Weiteren patientenrelevante Endpunkte entwickelt werden, die zum Beispiel für die Durchführung von klinischen Studien notwendig sind.

Im Verbund forschen Arbeitsgruppen aus fünf Ländern gemeinsam an der Lösung dieser Fragen. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei der Therapie Seltener Erkrankungen ermöglicht werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen wären.

Teilprojekte

Neue Methoden und Biomarker für eine bessere Vorhersage des Krankheitsverlaufs

Förderkennzeichen: 01GM2401
Gesamte Fördersumme: 488.157 EUR
Förderzeitraum: 2024 - 2027
Projektleitung: PD Dr. Dr. Steffen Tiedt
Adresse: Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, Institut für Schlaganfall und Demenzforschung
Feodor-Lynen-Str. 17
81377 München

Neue Methoden und Biomarker für eine bessere Vorhersage des Krankheitsverlaufs

CADASIL ist eine seltene genetische Erkrankung, die durch stereotype Mutationen von NOTCH3 verursacht wird, einem Gen, das in Zellen der Wand von Mikrogefäßen exprimiert wird. Es handelt sich um eine schwere Krankheit, die Erwachsene betrifft und zu wiederkehrenden Schlaganfällen, fortschreitendem kognitiven Verfall und eine mit dem Alter zunehmende Behinderung führt. Derzeit gibt es keine spezifische Therapie zur Verhinderung des Fortschreitens der Krankheit. Gefördert durch das European Joint Programme on Rare Diseases (EJPRD) zielt das CADANHIS-Projekt darauf ab, die therapeutische Forschung bei CADASIL zu beschleunigen, indem die klinischen Manifestationen für die Erprobung künftiger Behandlungen sowie neue Methoden und Biomarker für eine bessere Vorhersage des Krankheitsverlaufs identifiziert werden. Es stützt sich auf ein Konsortium, das Patientinnen, Patienten und Familien aus fünf europäischen Ländern und sieben Teams aus Klinikern und Forschern verbindet. Die Forschungsziele sind im Besonderen: 1) ein besseres Verständnis der derzeitigen Behandlung von Patientinnen und Patienten in verschiedenen europäischen Ländern und die tatsächlichen Auswirkungen der Krankheit auf das tägliche Leben zu verstehen; 2) die Entwicklung eines Sets von für Patienten relevante Outcomes; 3) die Bestimmung der wichtigsten biologischen, bildgebenden und klinischen Parameter während des frühen Krankheitsverlaufs; 4) die Identifizierung neuer Biomarker im Blut oder Liquor, die besonders empfindlich auf die Akkumulation von NOTCH3 und auf Zellveränderungen in der Gefäßwand, dem Ursprung der Erkrankung, sind und 5) die Vorhersage des Krankheitsverlaufs unter Verwendung aller verfügbaren Informationen auf klinischer, bildgebender und biologischer Ebene, auf der Grundlage eines innovativen statistischen Ansatzes. Die LMU wirkt dabei hauptsächlich an der Identifizierung neuer Blut- und Imaging-Biomarker mit.