Ein Problem bei der Erforschung seltener Erkrankungen ist, dass die vorhandenen Datenbanken und Materialsammlungen sehr häufig nur lokal begrenzt, nicht zugänglich und nicht standardisiert sind. Schwierigkeiten beim Auffinden relevanter Informationen erschweren den wissenschaftlichen Fortschritt sowie die Verbesserung der Versorgung. Dabei besitzen diese Daten ein enormes Potenzial, klinisch relevante prognostische und therapeutische Merkmale schnell aufzudecken und somit das Verständnis seltener Erkrankungen zu verbessern. Gerade die Interpretation der umfangreichen vorliegenden genetischen Daten könnte durch eine Harmonisierung maßgeblich verbessert werden. In diesem Vorhaben sollen daher in enger Zusammenarbeit mit europäischen Partnern die Informationen zu seltenen Erkrankungen harmonisiert und standardisiert werden. Dabei baut das Projekt auf drei Ressourcen auf, die im Feld der seltenen Erkrankungen bereits etabliert sind: Orphanet (Datenbank zu seltenen Erkrankungen), HPO (Vokabular zur Beschreibung genetischer Merkmale) und PhenoTips (Software zur Sammlung und Analyse genetischer Daten). Diese wichtigsten informatischen Ressourcen für die Forschung und Versorgung seltener Erkrankungen sollen nun zusammengeführt und verbessert werden. Dadurch werden die Informationen besser zugänglich und nutzbar für Analysen. Die Ergebnisse können so schneller und effektiver für die Therapie und in die Versorgung betroffener Menschen umgesetzt werden.