Neurodegenerative Erkrankungen, die durch erweiterte DNA-Wiederholungen verursacht werden, sind schwere, lebensverkürzende Krankheiten, die zu den sogenannten Seltenen Erkrankungen gehören. Dazu zählen Chorea Huntington sowie bestimmte Formen der Amyotrophen Lateralsklerose und der Frontotemporalen Demenz. Für die meisten dieser Erkrankungen stehen bisher ausschließlich Therapien zur Symptomlinderung zur Verfügung. Wie und warum bestimmte Zellen im Gehirn anfällig für diese Krankheiten werden, andere jedoch gesund bleiben, ist bisher unbekannt.
Ziel dieses Forschungsvorhabens ist es, neuartige Technologien anzuwenden, um die zellspezifische Toxizität der DNA-Wiederholungen sowohl in Modellsystemen als auch im menschlichen Gehirn zu untersuchen. Die hierdurch entstehenden Erkenntnisse sollen den Grundstein für zukünftige Therapieentwicklungen legen.
Im Verbund forschen Arbeitsgruppen aus sechs Ländern gemeinsam an der Lösung dieser Fragen. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei der Therapie Seltener Erkrankungen ermöglicht werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen wären.