Die NMDA-Rezeptor-Enzephalitis ist eine seltene Autoimmunerkrankung mit schweren neurologischen und neuropsychiatrischen Symptomen wie kognitive Defizite, Halluzinationen, epileptische Anfälle und Bewusstseinsstörungen. Bei den meisten Patientinnen und Patienten kommt es auch langfristig zu kognitiven, psychologischen und sozialen Beeinträchtigungen, die sich erheblich auf ihr Wohlbefinden und ihre beruflichen oder schulischen Aktivitäten auswirken. Diese psychosozialen Auswirkungen sind allerdings noch nicht systematisch untersucht worden, sodass die daraus resultierenden Folgen für die Patientinnen und Patienten bisher wenig in der Langzeitversorgung berücksichtigt werden.
Ziel dieser Studie ist, die langfristigen kognitiven und psychosozialen Folgen der NMDA-Rezeptor-Enzephalitis zu untersuchen. Aus den Ergebnissen sollen Online-Assessment-Tools für die Autoimmunenzephalitis bereitgestellt und spezifische Leitlinien für die ambulante Nachsorge entwickelt werden. Damit soll die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten und ihrer Angehörigen weltweit verbessert werden.
Im Verbund forschen Arbeitsgruppen aus fünf Ländern gemeinsam an der Lösung dieser Fragen. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei der Versorgung seltener Krankheiten ermöglicht werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen wären.