Verbund

chILD - Wiederverwendung von Hydroxychloroquin zur Behandlung von Erkrankungen mit Störung der Surfactantfunction

Erkrankungen mit Störung der Surfactantfunktion bei Kindern gehören zu der großen Gruppe von Erkrankungen des Lungengerüsts. Das Surfactant ist eine oberflächenaktive Substanz, die das Zusammenfallen und die Verklebung der feinen Lungenbläschen bei der Ausatmung verhindert. Die Störung führt zu einer eingeschränkten Sauerstoffaufnahme und damit zu einer Luftnot bei den Betroffenen. Diese versuchen, die Luftnot durch eine schnellere Atmung auszugleichen. Die vermehrte Atemarbeit erfordert viel Energie. Die Kinder sind daher oft schneller erschöpft und weniger gut belastbar als ihre Altersgenossen.

Bislang gibt es noch keine Medikation, die für diese Erkrankungen in einer klinischen Studie untersucht wurde. Alle Arzneimittel werden zurzeit „off label“, d.h. außerhalb der Zulassung und auf reiner Erfahrungsbasis verabreicht. Fast alle Kinder mit diesen Erkrankungen werden irgendwann mit Hydroxychloroquin, einem Medikament, das u.a. gegen Malaria und Autoimmunerkrankungen eingesetzt wird, behandelt. Dies erfolgt zurzeit jedoch nicht einheitlich, da optimaler Zeitpunkt, Dosis, Dauer, Nebenwirkungen, Wirksamkeit und viele weitere Details nicht bekannt sind.

Um eine wissenschaftlich abgesicherte Grundlage für die Behandlung mit Hydroxychloroquin zu schaffen, wird in diesem Vorhaben eine klinische Studie durchgeführt, die sich sehr nah am Alltagseinsatz dieser Medikation orientiert.  

Im Verbund arbeiten Arbeitsgruppen aus sieben Ländern gemeinsam an der Lösung der Forschungsfrage. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei der Therapie seltener Krankheiten ermöglicht werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen wären.

Teilprojekte

Abgeschlossen

Studienkoordination

Förderkennzeichen: 01GM1702A
Gesamte Fördersumme: 999.528 EUR
Förderzeitraum: 2017 - 2021
Projektleitung: Prof. Dr. Matthias Griese
Adresse: Klinikum der Universität München, Campus Innenstadt, Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr. von Haunersches Kinderspital
Lindwurmstr. 4
80337 München

Studienkoordination

Kindliche interstitielle Lungenerkrankungen (chILD) gehören zu einer großen Gruppe von Lungenkrankheiten, unter denen die Erkrankungen mit Störung der Surfactantfunktion wichtig sind, weil sie weithin bekannt sind und zu chronischen Krankheiten mit hoher Morbidität und manchmal Sterblichkeit führen. Prominente Vertreter sind Surfactant Protein C - Mangel und ABCA3 - Mangel. Leider gibt es keine bewährten Therapien die über Sauerstoffversorgung, Ernährungsunterstützung und Immunisierung hinausgehen. Allerdings sind fast alle Patienten experimentell / off-label mit Hydroxychloroquin (HCQ) behandelt, ein Medikament das in der Regel für Malaria-Behandlung verwendet wird. Jenseits vom anekdotischen Erfolg sind keine Daten verfügbar, ob diese Therapie hilft oder nicht. Das primäre Ziel dieses Projekts ist es zu untersuchen, ob die Initiierung oder der Entzug einer Hydroxychloroquin-Behandlung hilft die Oxygenierung im Vergleich zu Placebo-Behandlung in einer Gruppe von 60 gut definierten Patienten mit Erkrankungen mit Störung der Surfactantfunktion zu verbessern.

Abgeschlossen

Monitoring und Projektmanagement

Förderkennzeichen: 01GM1702B
Gesamte Fördersumme: 473.370 EUR
Förderzeitraum: 2017 - 2020
Projektleitung: Dr. Kai Kronfeld
Adresse: Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Interdisziplinäres Zentrum Klinische Studien (IZKS)
Langenbeckstr. 1
55131 Mainz

Monitoring und Projektmanagement

Kindliche interstitielle Lungenerkrankungen (chILD) gehören zu einer großen Gruppe von Lungenkrankheiten, unter denen die Erkrankungen mit Störung der Surfactantfunktion wichtig sind, weil sie weithin bekannt sind und zu chronischen Krankheiten mit hoher Morbidität und manchmal Sterblichkeit führen. Prominente Vertreter sind Surfactant Protein C - Mangel und ABCA3 - Mangel. Das primäre Ziel dieses Projekts ist es zu untersuchen, ob die Initiierung oder der Entzug einer Hydroxychloroquin-Behandlung hilft die Oxygenierung im Vergleich zu Placebo-Behandlung in einer Gruppe von 60 gut definierten Patienten mit Erkrankungen mit Störung der Surfactantfunktion zu verbessern. Die Universitätsmedizin Mainz wird die Bereiche Studienkoordination, Qualitätssicherung mit Klinischen Monitoring, Safety Management und statistische Auswertung verantworten.