Narkolepsie mit Kataplexie Typ 1 (NT1) ist eine seltene neurologische Erkrankung. Charakteristische Symptome sind plötzliche Schläfrigkeit und der Verlust der Muskelspannung. NT1 wird durch den Verlust bestimmter Nervenzellen verursacht. Eine Besonderheit von NT1 ist, dass fast alle Betroffene eine bestimmte Form eines Eiweißmoleküls in ihren Zellen aufweisen (sog. HLA Moleküle). HLA Moleküle spielen eine wichtige Rolle bei der Immunantwort. Es wird daher vermutet, dass NT1 eine Autoimmunkrankheit ist, bei der körpereigene Zellen an der Zerstörung der Nervenzellen beteiligt sind und somit die Erkrankung verursachen.
Ziel des Verbundes „Narcomics“ ist es daher, den Mechanismus aufzuklären, der zu NT1 führt. Dazu sollen die beteiligten körpereigenen Zellen identifiziert und mit verschiedenen Methoden analysiert werden. Dies ermöglicht es, neue Ansatzpunkte für Therapien zu entwickeln.
Im Verbund forschen Arbeitsgruppen aus drei Ländern gemeinsam an der Lösung dieser Fragen. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei der Therapie seltener Krankheiten ermöglicht werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen wären.