Unter Heterotopie wird in der Medizin die Bildung von Gewebe oder Zellen an atypischen Stellen verstanden. Dies kann auch im Gehirn auftreten, wenn sich während der Entwicklung des ungeborenen Kindes in der Schwangerschaft Nervenzellen nicht richtig anordnen können. Betroffene leiden häufig an Epilepsie, Entwicklungsverzögerungen oder geistiger Behinderung. Die Ursachen dieser Erkrankung sind noch weitgehend unbekannt. Daher fehlen auch entsprechende Therapien.
Ziel des Verbundes HETER-OMICS ist es, mit verschiedenen Tier- und Zellmodellen umfassende zelluläre und molekulare Analysen durchzuführen. Dadurch werden die Veränderungen, die der Erkrankung zugrunde liegen, in den Zellen weiter charakterisiert. Zudem werden klinische Daten von Betroffenen erhoben. Dadurch soll die Diagnose der Heterotopien verbessert sowie Ansatzpunkte für mögliche Therapien gefunden werden.
Im Verbund forschen Arbeitsgruppen aus fünf Ländern gemeinsam an der Lösung dieser Fragen. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei der Therapie seltener Krankheiten ermöglicht werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen wären.