Unter primären Lymphödemen werden verschiedene, seltene Entwicklungsstörungen zusammengefasst, die auf eine Fehlbildung der Lymphgefäße und/oder der Lymphknoten zurückgehen. Typische Symptome sind sicht- und tastbare Flüssigkeitsansammlungen in den Zellzwischenräumen der betroffenen Körperteile und ein geschwächtes Immunsystem. Bislang sind keine nachhaltigen Behandlungsmöglichkeiten bekannt, sodass der Entwicklung von Therapieansätzen eine besondere Bedeutung zukommt. In diesem Vorhaben werden am Beispiel eines primären Lymphödems, des Hennekam Syndroms, gentherapeutische Behandlungsansätze in Maus-Modellen untersucht. In Hennekam Syndrom Patienten ist als Folge von Defekten in dem Gen CCBE1 die Funktion lymphatischer Gefäße stark reduziert (aber nicht vollständig ausgeschaltet). Ein therapeutischer Ansatz für diese Patienten könnte darin bestehen, die noch existierenden Gefäße zu stimulieren. Im Falle des vaskulären endothelialen Wachstumsfaktors C (VEGFC) konnte bereits gezeigt werden, dass ein solcher Ansatz positive Effekte haben kann. Im Fall von Hennekam Syndrom Patienten soll ein vergleichbarer Ansatz mit dem CCBE1 Gen in Mausmodellen durchgeführt werden. Darüber hinaus soll mit induzierbarem knock-out CCBE1 Allelen ein besseres Verständnis der Lymphödem-Entwicklung erreicht werden. Mit diesem präklinischen Mausmodell sollen Parameter für eine auf Adenoviren basierende Therapie definiert werden. Zusätzlich wird im Rahmen des Vorhabens die Verwendbarkeit von künstlichen, in Zellkultur generierten Lymphknoten in ähnlichen Verfahren evaluiert.