Das 22q11.2-Deletionssyndrom (22q11DS) ist eine Seltene Erkrankung allerdings das häufigste Mikrodeletionssyndrom beim Menschen, bei dem ein kleiner Abschnitt der genetischen Information verloren geht. Patientinnen und Patienten mit 22q11DS leiden an vielfältigen gesundheitlichen Problemen wie Herzfehler, Immundefekte, geistige Behinderung oder neuropsychiatrische Störungen. Diese haben schwerwiegende Auswirkungen auf das psychosoziale Wohlbefinden der Patientinnen und Patienten sowie ihrer Familien und verursachen erhebliche sozioökonomische Kosten.
Ziel dieses Verbundvorhabens ist die Beurteilung der sozioökonomischen Belastung und dem psychosozialen Wohlbefinden von Familien mit einem Kind, bei dem 22q11DS diagnostiziert wurde. Dazu werden betroffene Familien über mehrere Stufen zu Belastungen, Stigmatisierung und den Zugang zur Versorgung interviewt. In einer anschließenden Intervention soll das Potenzial einer leicht zugänglichen Online-Coaching-Intervention zur Verringerung dieser Belastungen für Familien evaluiert werden.
Im Verbund forschen Arbeitsgruppen aus drei Ländern gemeinsam an der Lösung dieser Fragen. Mit der Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei der Versorgung seltener Krankheiten ermöglicht werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen wären.