Autoinflammatorische Syndrome (AIS) sind seltene, schwere Entzündungserkrankungen. Für einige dieser Erkrankungen wurden Gendefekte identifiziert, die zur einer überschießenden Produktion des Botenstoffs Interleukin-1 (IL-1) führen. Einem Teil der Patientinnen und Patienten kann geholfen werden, indem der Botenstoff blockiert wird. Bei einem anderen Teil jedoch wirkt diese Therapie nicht. Dies betrifft die sogenannten nicht-klassischen AIS Fälle. Es besteht daher noch Forschungsbedarf, damit neue Behandlungskonzepte schneller den Patientinnen und Patienten zu Gute kommen.
Ziel des internationalen Verbundes CURE-AID ist es, die Mechanismen besser zu verstehen und neue Therapien bei nicht-klassischen AIS zu entwickeln. Erste Untersuchungen konnten eine erhöhte Produktion der Botenstoffe Interleukin-18 und der entzündlichen Alarmine MRP8/14 nachweisen. Der Schwerpunkt der Westfälische Wilhelms-Universität Münster liegt in der Neutralisierung der Alarmine MRPs. Für die Untersuchungen sollen innovative Mausmodelle und molekulare Bildgebungsverfahren verwendet werden.
Im Verbund arbeiten Arbeitsgruppen aus vier Ländern gemeinsam an der Lösung der Forschungsfrage. Mit den Fördermaßnahmen wird das Ziel verfolgt, ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze sollen Fortschritte bei der Therapie seltener Krankheiten ermöglicht werden, die allein auf nationaler Ebene nicht zu erreichen wären.