Förderkennzeichen: | 01GM1504 |
Fördersumme: | 508.356 EUR |
Förderzeitraum: | 2015 - 2019 |
Projektleitung: | Prof. Dr. Johannes Roth |
Adresse: |
Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Institut für Immunologie Röntgenstr. 21 48149 Münster |
Die systemische juvenile idiopathische Arthritis (SJIA) ist eine seltene, multifaktorielle, autoinflammatorische Erkrankung, die zu den schwersten chronischen Erkrankungen in der Kindheit zählt. Derzeit steht keine Behandlung zur Verfügung, die Patienten mit SJIA kurieren kann. Tread-Aid vereinigt Experten zu allen relevanten entzündlichen Mechanismen der SJIA sowie anerkannte klinische Partner mit dem Ziel, eine völlig neue Behandlungsstrategie für diese schwere Erkrankung zu entwickeln. Wir haben gezeigt, dass eine übermäßig hohe Expression der Alarmine S100A8 und S100A9 eine zentrale Rolle in der Pathogenese der SJIA spielt. Da die Freisetzung dieser Alarmine offensichtlich eine Schlüsselfunktion in der Pathogenese der SJIA einnimmt, ist die gezielte Blockade dieser Moleküle eine sehr viel versprechende Strategie, die entzündlichen Prozesse der SJIA in einem sehr frühen Stadium zu blockieren. Zusammenfassend haben wir eine einzigartige und sehr gut definierte molekulare Struktur für eine antientzündliche Therapie identifiziert, die hoch relevant in der SJIA ist und deren Angriffspunkt beschränkt ist auf lokale Entzündungsprozesse, wodurch das Risiko von systemischen Nebenwirkungen minimiert werden soll. Kürzlich konnten wir eine 15 Aminosäuren umfassende Peptidsequenz identifizieren, die für die TLR4-abhängige Aktivierung von Leukozyten durch diese S100-Moleküle verantwortlich ist. Wir werden therapeutische Antikörper generieren, die spezifisch die S100-TLR4-Interaktion inhibieren. Dieses umfasst die Entwicklung monoklonaler Antikörper sowie die Antigenspezifitätskontrolle . Es folgt die funktionelle Charakterisierung blockierender Antikörper mit Hilfe eines eigens entwickelten TLR4-S100-Bindungsassays. Treat-Aid verfügt über eine einzigartige Zusammenstellung von zellulären Modellen und Tiermodellen zur Pathogenese der SJIA, um die Effektivität therapeutischer Antikörper zu analysieren.